19. Jahrhundert
Ein Stahlstich aus dem Jahre 1849 von F. Foltz (nach einer Zeichnung von C. Schüler) vermittelt einen Eindruck von der Atmosphäre in diesem Dorf, von dessen einstiger Bedeutung nur noch der große Kirchenbau zeugte.
Dass die Entwicklung Armsheims im 19. Jahrhundert durch die Anbindung an das Straßen- und Schienennetz kräftige Impulse erhielt, zeigt die Bebauung der Hauptstraße, die noch lange einfach "die Chaussée" hieß, und die Anlage einer Bahnhofssiedlung mit Anbindung an das alte Dorf durch die Bahnhofstraße.
Von den zahlreichen Bahnhofsgebäuden - Güterhalle, Schuppen, Wasserturm, Bahnmeisterei - sind nur noch das Empfangsgebäude und ein Bahnbediensteten-Wohnhaus erhalten. Vom Reichtum, der damals mit der Bahn und dem Handel - vor allem dem Wein- und Landhandel - ins Dorf kam, zeugen eine Reihe prächtiger Häuser.
Zu den anspruchsvollsten Gebäuden in diesem neuen Ortsteil gehört das Wohnhaus Peter Göttelmanns, der eine "Agentur und Kommission für Waren" betrieb, aus dem Jahr 1894. Gekreuzte Schlegel auf dem Dach erinnern daran, daß hier mit Kohlen gehandelt wurde, dem Namenszug an der Fassade ist angefügt "Weinhandlung".
Aber auch im alten Ortskern dokumentierte das großbürgerliche Wohnhaus auf dem Rosenplatz den neuen Reichtum, der mit den besseren Absatzmöglichkeiten vor allem von Wein und Zuckerrüben ins Dorf gekommen war. Der Erbauer ließ seinen Namen und das Jahr der Errichtung an der Fassade anbringen: "Peter Eibach / 1891".
Ebenso prächtig baute 1896 - wie es in der Inschrift vermerkt wurde - "Die Gemeinde ihren Kindern" eine neue Schule.